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Herborn (s). Mit einem außergewöhnlichen und rundum gelungenen Weihnachtskonzert hat die Big-Band des Herbornseelbacher Musikvereins am Sonntag zum ersten Advent auf die Weihnachtszeit eingestimmt. Mehrere hundert Besucher kamen dazu in die Konferenzhalle in der Herborner Kaiserstraße.

Außergewöhnlich war das mehr als zweistündige Musikerlebnis in doppelter Hinsicht: Zum einen schafften die Instrumentalisten um ihren Leiter Erwin Gabriel das Kunststück, sowohl besinnlich-festliche als auch mitreißend-unterhaltsame Stücke zu einem stimmigen Programm verschmelzen zu lassen. Zum anderen hatten die Herbornseelbacher ihren Gesangstalenten deutlich mehr Platz eingeräumt: In wechselnder Besetzung begleiteten Vokalisten sozusagen jedes zweite Lied - ein deutlicher Gewinn für die Big-Band.


Neben dem etablierten Gesangsquartett Frank Schmitt, Axel Henß, Dirk Keßler und Micha Gabriel bereicherte ein weibliches Pendant mit Lisa Loh, Franziska Immel, Monique Schmitt und Madeleine Schmitt das Repertoire. Dabei begeisterte Franziska Immel mehrfach als sichere Solistin, souverän beispielsweise bei "Santa Claus Is Coming To Town", das auch Volker Knetsch am Saxofon und Thorsten Böhm mit dem Bass Solorollen einräumte.

Insgesamt stand jedoch das gesamte Ensemble im Mittelpunkt - nur zu einer Version von Rentier "Rudolph" von den vier Männern schwiegen die Bläser. Das Licht auf der Bühne wurde abhängig von der "Dramaturgie" eines Stückes nur aufgeblendet, wenn alle Register im Einsatz waren. Das Halbdunkel ließ ansonsten die geschmackvolle Dekoration zur Wirkung kommen, die dem Konzert einen insgesamt sehr festlichen Rahmen verlieh - trotz vieler Titel, bei denen so manche Fußspitze mitwippte.

Liedauswahl setzte sich über alle Konventionen hinweg 

Das im klassischen Big-Band-Stil intonierte "Fröhliche Weihnacht" zählte ebenso in die Kategorie der erfrischend neu interpretierten Klassiker wie "Jerusalem, Jerusalem" in einer bewegenden, von Erwin Gabriel neu arrangierten Version, die einmal mehr Franzi Immel und das Gesangsquartett zum Zuge kommen ließ.

Moderatorin Kathi Gabriel machte klar, dass weihnachtliche Musik jenseits von Kaufhaus-Gedudel und Weihnachtsmarkt-Beschallung auf das Wesentliche hinweisen wolle: Die Geburt Christi als "Zeichen der bedingungslosen Liebe Gottes" zu den Menschen.

Tatsächlich fanden sich auch nur ganz wenige Stücke im Programm, die keine weihnachtlichen Akzente setzten, sich aber dennoch nahtlos in den festlichen Rahmen einfügten. In diesem fanden sich auch viele bekannte Titel wie "White Christmas" , zu denen sich lautlos die Lippen vieler Zuhörer bewegten.

Auch in dem mit Kirchenorgel-Klängen eingeleiteten "Christmas Carol Fantasy" fanden sich bekannte Motive, etwa "Oh Tannenbaum" und "Freut euch, ihr Christen".

Dennoch passte das Weihnachtskonzert in keine Schublade: So abwechslungsreich wie selten präsentierten sich die Herbornseelbacher, die sich schon zu Beginn mit Peter Alexanders "Setz dich hin zu mir und lausche" und Beethovens majestätischem "Die Himmel rühmen" über jegliche Konvention hinwegsetzten. "Gänsehaut-Musik" bedeutete auch "Oh Holy Night" mit einem triumphalen Trompetensolo von Tim-Daniel Gabriel.

Für die Kinder im Publikum spielte sicherlich auch der Besuch des Weihnachtsmanns in der Pause eine gewisse Rolle für die Bewertung des Abends. Einig waren sich hinterher aber alle Gäste: Das Weihnachtskonzert des Herbornseelbacher Musikvereins war ein rundum gelungener Start in die Adventszeit.

Dokumenten Information
Copyright © mittelhessen.de 2010
Dokument erstellt am 29.11.2010 um 17:18:33 Uhr
Letzte Änderung am 29.11.2010 um 17:32:13 Uhr

Von Klaus Kordesch
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